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Dienstag, 21. Juli 2015

Schwerer Unfall auf A44

Nach schwerem Unfall auf der A44: Leitplanken werden jetzt verstärkt

A44 Zierenberg

Leitplanke zerstört: Am Freitag durchbrach ein Kleinbus eine Leitplanke auf der A 44 und stürzte die Böschung hinab.

Archivfoto:  hessennews.de

 

 

Zierenberg/Breuna. Wie oft werden Leitplanken an der Autobahn kontrolliert? Wie oft werden sie erneuert, ersetzt oder gar verstärkt? Diese Fragen stellen sich nach dem Unfall am vergangenen Freitag auf der A44 nahe der Tank- und Rastanlage Bühleck-Nord.

Zu dem Unfall kam es, als ein Autoreifen zerplatzte.Der 44-jährige Fahrer durchbrach daraufhin mit seinem Wagen eine Leitplanke und stürzte eine Böschung hinab.Je nach Straße unterscheidet sich das sogenannte Aufhaltevermögen einer Schutzplanke, erklärt Petra Peter-Antonin, Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Bundesanstalt für Straßenwesen. Je schneller die Fahrzeuge unterwegs sind und umso schwerer sie sind, desto mehr müssen die Planken abfangen können. Auf Autobahnen werden generell Planken der höchsten Stufe verwendet, H4b genannt.

Dass ein Auto auf der Autobahn die Planke durchbricht, wie bei dem Unfall auf der A44 geschehen, „sollte in der Regel nicht vorkommen“, sagt Peter-Antonin auf Nachfrage der HNA. Dennoch könnte es dafür mehrere Gründe geben. Beispielsweise könnten einzelne Leitplanken-Teile korrodiert sein, sodass die gesamte Anlage geschwächt war. Auch ein extremer Aufprallwinkel des Kleinbusses könnte die Planke zerstört haben. Die Schutzsysteme sind so ausgelegt, dass sie auch schwere Lkw aushalten, sagt Peter-Antonin.

„Im Rahmen der Streckenkontrolle werden die Leitplanken regelmäßig überprüft“, sagt Horst Sinemus, Sprecher von Hessen Mobil. Er geht davon aus, dass der Fahrer des Unfallwagens in einem ungünstigen Winkel aufgeprallt ist. Jetzt werden neue Planken an der Stelle angebracht, die zusätzlich verstärkt sind, sagt Sinemus. Welche Sicherungssysteme angebracht werden, könne Hessen Mobil nicht selbst entscheiden. „Wir halten uns an Regelungen“, sagt der Hessen Mobil-Sprecher.

Getestet werden Schutzplanken-Modelle bei der Bundesanstalt für Straßenwesen in Bergisch Gladbach. Mit Lkw, Autos oder Bussen werden dann ganz bewusst Unfälle verursacht, um zu prüfen, wie viel die Schutzsysteme tatsächlich aushalten. Um das CE-Prüfzeichen zu bekommen, das seit 2011 in Europa für die Schutzeinrichtungen an den Straßen Pflicht ist, ist ein Kriterium besonders wichtig: „Das Testfahrzeug muss aufgehalten werden.“ Und: „Die Anforderungen steigen“, sagt Peter-Antonin. Auch deshalb, weil sich die Verkehrsaufkommen weiter erhöhen.

Ende 2014 waren vier Bus-Insassen auf der A4 bei Bad Hersfeld gestorben, nachdem der Fahrer die Kontrolle verlor, der Bus die Leitplanke durchbrach und eine Böschung hinab stürzte.

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