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Mittwoch, 31. Dezember 2014

REISEBUS-UNFALL AUF DER A4

Kritik an Leitplanken-Konstruktion


Fünf Tote, 40 Verletzte: der Bus kam bei Bad Hersfeld
von der Fahrbahn ab und stürzte eine Böschung hinunter.

Der Reisebus-Unfall auf der A4 hätte weniger tragisch können, wenn die Leitplanke anders konstruiert gewesen wäre, sagt der Bustouristik-Verband. Foto: dpa






   
Die Unfallstelle ist geräumt, die Wracks von Bus und Auto nehmen nun die Experten unter die Lupe. Während die Betroffenen um die vier Toten trauern, gewinnt die Debatte über die Sicherheit auf deutschen Autobahnen an Fahrt.

Nach dem schweren Busunglück in Osthessen mit vier Toten und rund 40 Verletzten wollen sich Experten ein genaueres Bild vom Ort des Unglücks und dem Wrack des Busses machen. «Ein Sachverständiger wird sich die Fahrzeuge angucken», sagte ein Polizeisprecher. Bis die Untersuchung ausgewertet sei, würden aber noch einige Tage vergehen. Der Reisebus war am Dienstag auf der Autobahn 4 mit einem schlingernden Auto zusammengestoßen und etwa 50 Meter eine Böschung hinunter gestürzt. Warum der Fahrer des Wagens mit seinem Auto ins Schleudern geraten war, müssen die Ermittler herausfinden.


Der RDA Internationaler Bustouristik Verband sieht den Grund für die schweren Folgen des Unglücks auch in der Konstruktion der Leitplanken auf der A4. «Die Leitplanken an den deutschen Autobahnen sind generell ausgelegt für Pkw», sagte der RDA-Sicherheitsbeauftragte Johannes Hübner der Deutschen Presse-Agentur. «Sie sind allerdings ungeeignet für den Schwerverkehr, der macht sie einfach platt. Solche Leitplanken bleiben eine Notlösung.»

Hohe Leitplanken wie auf Brücken


Hübner kritisierte, im Abschnitt des Unfalls zwischen dem Autobahndreieck Kirchheim und der Anschlussstelle Bad Hersfeld seien die nur 70 Zentimeter hohen Leitplanken für einen rund drei Meter hohen Hochdeckerbus zu niedrig und nicht stabil. «Die Leitplanken müssten nicht nur höher sein, sie müssten auch fest in der Fahrbahn verankert sein», sagte der Sicherheitsbeauftragte. Fest verankerte und höhere Leitplanken aus Stahl, wie sie vor Brücken bereits genutzt würden, wären zum Beispiel eine Alternative. Eine vollständige Sicherheit auf den Straßen gebe es natürlich nicht.


Nach dem schweren Busunglück Ende Dezember in Osthessen ist die Zahl der Toten auf fünf gestiegen. Eine Frau aus Schwegenheim in Rheinland-Pfalz sei an den Folgen ihrer Verletzungen gestorben, teilte der Reiseveranstalter Palatina Kunst und Kultur am Sonntag mit und bestätigte einen Bericht der Zeitung „Rheinpfalz“. Sie starb demnach in einer Klinik in Thüringen. 








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