Autobahn 38 bei Heiligenstadt nach Lkw-Unfall stundenlang gesperrt
Foto: Feuerwehr Heiligenstadt |
Auf der Fahrbahn in Richtung Leipzig
waren kurz nach fünf Uhr morgens ein Lkw und ein Pkw kollidiert. Der
Lkw ist auf der Steinbachtalbrücke in die Mittelleitplanke gefahren und
hat diese teilweise durchbrochen. Das Führerhaus ragte in den linken
Fahrstreifen der Gegenfahrbahn hinein.
Nordhausen
(55) sei vermutlich aufgrund mangelnder Aufmerksamkeit nach rechts von
der Fahrbahn abgekommen, habe den Standstreifen und die rechte
Leitplanke touchiert, informierte die Autobahnpolizei. Der nachfolgende VW Golf eines Ehepaares aus Dortmund
habe das Problem bemerkt und versucht, den Laster zu überholen. Als der
Pkw fast am Laster vorbei war, habe der Lkw-Fahrer nach links gesteuert
und den Golf hinten rechts gestreift.
Dadurch geriet der VW
ins Schleudern und prallte auf der Brücke gegen die Gleitschutzwand aus
Beton. Die 35-jährige Beifahrerin wurde hierbei laut Polizei leicht
verletzt. Der Laster fuhr nach dem Gegenlenken weiter über beide
Fahrstreifen in die Mittelleitplanke. Drei weitere Auto sind beim
Überfahren von Trümmerteilen beschädigt worden. Der Lkw mit Hänger, er
hatte Fahrzeugteile geladen, war nicht mehr fahrbereit. Zur Bergung
musste die Autobahn in Richtung Leipzig
für fast sieben Stunden voll gesperrt werden. In der Gegenrichtung war
nur ein Fahrstreifen benutzbar, auch hier kam es zu Behinderungen. Der Verkehr in Richtung Leipzig wurde ab Heiligenstadt über die L 3080 in Richtung Leinefelde geleitet. Das hohe Verkehrsaufkommen sorgte dort für massive Behinderungen. Ab Beuren
standen die Fahrzeuge bis zur Leinefelder Hauptkreuzung in der
Innenstadt im Stau. Kurz nach Mittag konnte die Vollsperrung auf der
A 38 aufgehoben werden. Allerdings bleibt die Fahrtrichtung Leipzig im Unfallabschnitt noch bis Freitagmittag einspurig, die in Richtung Göttingen wahrscheinlich sogar bis Ende nächster Woche.
Schraubenschlüssel und Trennschleifer im Einsatz
Zum
Unfall gerufen wurde auch die Heiligenstädter Feuerwehr. "Der Sattelzug
durchbrach die Mittelleitplanke und klemmte regelrecht in dieser fest",
berichtete Thomas Müller ,
Pressesprecher der Wehr. Der Lkw-Fahrer habe sich aus eigener Kraft aus
seinem Fahrzeug befreien können. Die verletzte Autofahrerin sei bis zum
Eintreffen des Rettungsdienstes von den Feuerwehrleuten betreut worden.
"Um sich in der Dunkelheit ein Bild von der Lage machen zu können, ließ
Einsatzleiter Heinz Anhalt die
Einsatzstelle großräumig ausleuchten. Weiterhin brachte die Feuerwehr
Bindemittel auf, um ausgelaufene Betriebsflüssigkeiten aufzunehmen. Damit
der Lkw geborgen werden konnte, entfernten Feuerwehrleute Teile der
stark deformierten Leitplanke mittels Schraubenschlüssel und
Trennschleifer", so Thomas Müller .
Während der feuergefährlichen Arbeiten habe ein Trupp den Brandschutz
sichergestellt. Weil nicht auszuschließen gewesen sei, dass Diesel
austritt, habe man vorsorglich auch die Einläufe der
Oberflächenentwässerung abgedichtet. Die Bergung des Sattelzuges übernahm das Autohaus Funke aus Gernrode.
Hierbei kam ein Autokran zum Einsatz. Die Zugmaschine wurde auf einen
Hänger gehoben. "Sie war so stark beschädigt, dass sie nicht mehr
weggezogen werden konnte", erklärte Uwe Schlothauer,
Mitarbeiter des Autohauses. Mit einer Art Rollwagen wurde der Hänger
von der Unfallstelle fortbewegt. Schaden allein an den Fahrzeugen: rund
30.000 Euro.