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Mittwoch, 11. Februar 2015

Zwei Schwere Unfälle auf der A2

Volvo wird über die Mittelleitplanke geschleudert / Silo malmt Leitplanke nieder

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Quelle: Neue Westfälische 

Bielefeld. Die Verkehrsteilnehmer auf der Autobahn 2 hatten gestern bei Bielefeld kaum ein Durchkommen. Zwei folgenreiche Unfälle mit Lastwagen sorgten jeweils für stundenlange Sperrungen und Staus. In einem Fall hatte der Fahrer eines Volvo-Kombis sogar einen besonderen Schutzengel. Denn ein Lastzug hatte ihn nach einem Reifenplatzer über die Mittelleitplanke in den Gegenverkehr gehoben. Trotzdem konnten alle entgegenkommenden Fahrzeuge dem Geschoss ausweichen und verhinderten damit eine Katastrophe.
Es ist zu eng auf der Autobahn 2. Das bestätigen seit Jahren die Verkehrsexperten und Unfallsachverständigen. Zu viele Fahrzeuge wollen gleichzeitig nach Ost und West. Gerade dann sorgen selbst kleinste Fehler für unverzeihliche Kettenreaktionen und Unfälle.
So auch Dienstagfrüh: Kurz vor 6 Uhr früh verlässt plötzlich ein Silo-Sattelzug aus dem Kreis Steinfurt auf dem Bielefelder Kreuz (Fahrtrichtung Hannover) die Fahrbahn und malmt auf 50 Metern Länge die Mittelleitplanke nieder. Die Ursache für das misslungene Fahrmanöver bleibt bis zum Abend unbekannt. Der 54-jährige Fahrer konnte seine Iveco-Zugmaschine unverletzt verlassen.
Allerdings wurden zehn Fahrzeuge durch herumfliegende Trümmerteile der Leitplanke getroffen und beschädigt. Einer der ersten Getroffenen war ein 12-Tonner, bei dem mehrere Trümmerteile einschlugen. Laut Polizeibericht durchschlugen diese unter anderem die Bremsleitung unter dem Anhänger, so dass dessen Räder automatisch blockierten. Damit war dann endgültig auch die Strecke nach Dortmund beeinträchtigt.
Sowohl der Silo-Lastzug auf der Leitplanke als auch der beschädigte Anhänger aus dem Kreis Schaumburg mussten von Abschleppunternehmen geborgen werden. Bis 10.50 Uhr konnte der Fahrzeugverkehr nur auf einem Fahrstreifen an der Unfallstelle vorbeigeführt werden. Es kam zu empfindlichen Staus. Zumal die Reparatur der zerstörten Leitplanke noch den ganzen Tag in Anspruch genommen hat. Sachschaden: 80.000 bis 100.000 Euro.


Nicht weniger spektakulär der zweite Unfall:

A2smExpB5dALEKvrkLqfdn4Gegen 15 Uhr platzt bei einem Sattelzug aus Ovelgönne (Niedersachsen) auf der A 2 in Richtung Hannover der linke vordere Reifen. Das Gespann gerät auf Höhe der Raststätte Lipperland außer Kontrolle und schleudert quer über alle drei Fahrstreifen in Richtung Mittelleitplanke. Genau dort – auf der linken Spur – fährt zu diesem Zeitpunkt der Volvo Kombi eines 53-jährigen Holländers. Er hat keine Chance auszuweichen.

Nach Angaben der Autobahnpolizei wird der Volvo Kombi vom Sattelzug erwischt und so getroffen, dass der Kombi über die Mittelleitplanke gedrückt wird, sich überschlägt und direkt im Gegenverkehr landet. Wie durch ein Wunder gelingt es in diesem Moment allen Autofahrern, dem Fahrzeug auszuweichen.
„Es ist mehr als ein Sechser im Lotto, dass hier nicht mehr passiert ist“, sagte später Carsten Bartling von der Autobahnpolizei Herford. „Hier hatten alle Riesenglück.“
Schwer demoliert blieb der holländische Kombi liegen. Der Fahrer (53) klagte anschließend über Brustschmerzen und kam vorsichtshalber ins Krankenhaus. Der Fahrer der Zugmaschine blieb unverletzt.
Die Feuerwehr (Berufsfeuerwehr und Löschabteilung Ubbedissen) mussten mehrere 100 Liter Diesel, die aus dem Lastzug ausgelaufen waren, auffangen, Kehrmaschinen reinigten anschließend die Fahrbahn. Sachschaden: 100.000 Euro.
Die Autobahn 2 war über Stunden teilweise gesperrt. Seit 16 Uhr waren zwei Spuren in Richtung Dortmund freigegeben. Erst um 17.30 Uhr konnten alle Sperrungen aufgehoben werden. Der Verkehr auf der A 2 hatte sich zwischenzeitlich in beide Richtungen auf bis zu 9 Kilometer Länge gestaut.

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